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„Man nimmt persönlich und beruflich sehr viel mit“

Kfz-Mechatroniker-Geselle Maximilian Himmel absolvierte ein Praktikum in Island

Island – mit ihren Geysiren, Bergen und Seen ist die Insel für viele Menschen ein Sehnsuchtsort und Reiseziel ihrer Träume. Für den 19-jährigen Maximilian Himmel wurde sie zu einer besonderen Station im Rahmen seiner Ausbildung. Der angehende Kfz-Mechatroniker konnte dank der Unterstützung durch die Mobilitätsberatung der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main ein Praktikum in der Hauptstadt Reykjavik absolvieren.

Herr Himmel, wie verlief Ihre Ausbildung bislang?

Ich habe 2020 meinen Realschul-Abschluss in Langen gemacht und im August des Jahres mit meiner Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker bei Mercedes Benz in Frankfurt angefangen. Daneben habe ich noch mein Fachabitur abgeschlossen. Die Ausbildung werde ich im kommenden Sommer beenden.

Wann entstand der Wunsch nach einem Praktikum im Ausland?

Mein Klassenlehrer in der Berufsschule hatte uns darauf angesprochen. Herr Primorac von der Mobilitätsberatung kam dann vorbei. Interessierte konnte sich mit ihm unterhalten und erste Infos bekommen. Er erklärte, wie alles abläuft und welche Fördergelder man erhalten kann. Ich habe mich dafür interessiert, da ich Reisen cool finde. Und ich dachte mir, dass man durch das Arbeiten in einem anderen Land sicher näher an der dortigen Kultur dran ist, als wenn man bloß Tourist wäre.

Wie lange und wo waren Sie tätig?

Ich hatte Island auf der Liste möglicher Ziele gesehen. Das hatte mich gleich interessiert, auch aufgrund der sehr schönen Natur dort. Ich war einen Monat in Reykjavik bei einem Vertragspartner von Mercedes Benz. Ich dachte mir, dass dann wenigstens die Autos gleichbleiben, dann ist nicht alles komplett neu.

Gab es eine Sprachbarriere?

Da Tourismus der größte Wirtschaftsmotor ist, sprechen die Menschen auf Island ziemlich gut Englisch. Ich war dann derjenige, der ein wenig hinterherhing. Auf Englisch über Kfz sprechen hatte mir bislang gefehlt, wir haben kein Englisch in der Berufsschule. Aber Körpersprache hat weitergeholfen, man hat immer alles verstanden.

Waren Sie mit Ihrer Arbeit vor Ort zufrieden?

Ja, die war super! Die ersten beiden Wochen war ich in der Werkstatt für Transporter. Im Bereich für Pkw gab es dann später ein Werkstatt-Auto, das ich leihen durfte. So hatte ich zwei Wochen lang ein Auto, mit dem ich über die Insel fahren konnte.

Gab es Dinge, die Sie überrascht haben?

Die Menschen dort haben mich sehr positiv überrascht, weil sie ziemlich entspannt sind. In Deutschland ist es schon ein bisschen stressiger in der Werkstatt. Auf Island ist man toleranter, würde ich sagen, auch Fehlern gegenüber.

Negative Überraschungen gab es keine. Ich wusste ja vorab, dass es aufgrund der höheren Lebenshaltungskosten vor Ort etwas teurer wird.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Handwerks?

Ich wünsche mir mehr Nachwuchs im Handwerk. Kompetente Fachkräfte fehlen in allen Bereichen.  Ich wünsche mir, dass jungen Menschen – auch solche, die Abitur machen – sich diese Option wenigstens mal anschauen und dabei nicht beirren lassen.

Was raten Sie anderen jungen Menschen, die über einen Auslandsaufenthalt nachdenken?

Ich empfehle jedem Auszubildenden, einen Auslandsaufenthalt zu machen. Es ist generell eine gute Erfahrung. Man lernt andere Kulturen und Arbeitsweisen kennen. Man nimmt persönlich und beruflich sehr viel mit.

Die Beratung durch die Handwerkskammer hilft da vorab auch sehr. Herr Primorac hatte außerdem Kontakt zur Mobilitätsberatung in Island hergestellt und alles abgeklärt. Das lief sehr gut.

Die Mobilitätsberatung der hessischen Wirtschaft wird gefördert von der Europäischen Union und aus Mitteln des Landes Hessen.

 

Bildunterschrift 1: Maximilian Himmel bei der Arbeit in der Werkstatt in Reykjavík. Foto: privat

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